Wir zeigen alternative Wege auf: Fachkräfte finden an unbekannten Orten?
Mittelstandsorientierte Veranstaltung am innerstädtischen Standort des Rotkreuz-Instituts klärt über die Chancen der Kooperation und Beschäftigung von psychisch beeinträchtigten Menschen auf

Seit seiner Gründung vor sechs Jahren entwickelt sich der IT-Ausbildungsstandort „Berlin Beta Work INklusiv“ gegenüber der lebhaften U-Bahnstation Warschauer Straße zu einer erfolgreichen Inklusionsplattform des Rotkreuz-Instituts – ungeachtet der großen Entfernung vom Kladower Hauptcampus. Das liegt auch an den guten Kontakten und kurzen Wegen zur lokalen Wirtschaft in Berlin-Friedrichshain und -Kreuzberg.
Am Donnerstag, 20. Februar 2025, richtete das Rotkreuz-Institut dort gemeinsam mit dem Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) eine Abendveranstaltung aus, die sich primär an Geschäftsführende und Personalverantwortliche aus dem Mittelstand richtete. Sie sind es, die zurzeit stark vom Fachkräftemangel betroffen sind. 15 von Ihnen hatten sich für die Veranstaltung vorab angemeldet – letztlich kamen sogar mehr Interessierte.
"Menschen nach einer Phase der psychischen Beeinträchtigung im Unternehmen integrieren - geht das?" lautete die einleitende Frage zum ersten Vortrag. Neben dem Geschäftsführer des Rotkreuz-Instituts Andreas Kather kam auch die dortige Leiterin für Berufliche Qualifizierung und Teilhabeförderung Dr. Katja Hagen zu Wort. Sie referierte zum Thema "Formen der Kooperation und Zusammenarbeit mit Unternehmen", während ihre Kollegin Elisabeth Bächler (Leiterin des Beruflichen Trainingszentrums im Rotkreuz-Institut) sich zu den Fördermöglichkeiten für Unternehmen äußerte. Herr Stefan Mathews, der bei der IHK Berlin den Bereich Ausbildungsberatung und Ausbildungsmarketing leitet, klärte über die Unterstützung durch die IHK auf.
Eine ehemalige Rehabilitandin konnte anhand ihres beruflichen Weges aufzeigen, wie die berufliche Reha ihr geholfen hat, wieder erfolgreich und mit vollem Stundenumfang ins Erwerbsleben einzusteigen. Anschließend stellten sich Geschäftsführung, Abteilungsleitungen, Ausbildende und Trainer den Fragen aus dem Publikum. Vorgestellt werden konnte auch die Einheitliche Ansprechstelle für Arbeitgeber (EAA), die Unternehmen bezüglich Fördermöglichkeiten bei der Einstellung von schwerbehinderten und beeinträchtigten Menschen berät. Für den überwiegenden Teil der Anwesenden waren die Inklusion und die Tatsache, dass auf diesem Weg auch Fachkräfte gewonnen werden können, Neuland. Bei leckeren Häppchen aus der hauseigenen Küche vernetzten sich die Anwesenden miteinander. Es gab erste Anfragen für Praktika in den Bereichen Hauswirtschaft, Metalltechnik, Büromanagement und Informationstechnik.